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Die Traditionelle Chinesische Medizin mit ihren Einzelmethoden Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Tuina (Massage) und QiGong (Entspannung) ist seit nahezu 20 Jahren ein inhaltlicher Schwerpunkt der Forschungsarbeit des KoKoNat. In den Jahren 2001 bis 2006 wurde im Rahmen des „Modellvorhabens Akupunktur“ der Ersatzkassen ein umfangreiches Forschungsprogramm zu Wirksamkeit, Nutzen und Sicherheit dieses Verfahrens durchgeführt (siehe Publikationen). Ab 1991 wurde im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung einer Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin, in der deutsche und chinesische Ärzte zusammenarbeiten, eine Vielzahl von Studien zu verschiedensten Aspekten durchgeführt. Von 2003 bis 2018 bestand ein offizieller Kooperationsvertrag zwischen der Technischen Universität München (TUM) und der Beijing-Universität für Traditionelle Chinesische Medizin Chinese (BUCM) in Peking (China), welcher wiederholt verlängert wurde. Im Rahmen dieser Kooperation wurde mit finanzieller Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege das bestehende Programm „Individuelles Gesundheits-Management“ durch Diagnose- und Therapieelemente der TCM ergänzt. Dieses „Sino-European Prevention Program“ (SEPP) wurde in der TCM-Klinik Bad Kötzting unter Einbezug von TCM-Experten implementiert und in der klinischen Routine weiterentwickelt Diese Pilotierungsphase wurde durch vielschichtige Evaluationsansätze begleitet.
Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Entwicklung und Erprobung neuer Zubereitungsverfahren von TCM-Arzneimitteln dar. Zielindikation sind hierbei die unter dem Begriff des Kardiometabolischen Syndroms zusammengefassten Volkskrankheiten Übergewicht, Hochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselerkrankungen. Entsprechende Grundlagen und Möglichkeiten der pharmazeutischen Entwicklung werden derzeit in deutsch-chinesischer Kooperation erarbeitet.
 

Sino-German Symposium – Prevention and Intervention of Metabolic Syndrome with integrative approaches

Von 8. bis 13. Mai 2011 fand in den Räumen des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Wissenschaftsförderung in Peking ein Workshop mit dem Titel „Sino-German Symposium – Prevention and Intervention of Metabolic Syndrome with integrative approaches“ statt. Die Konferenz wurde geleitet von Prof. Dieter Melchart zusammen mit Prof. Zhang Yunling vom Dongfang Hospital der Beijing-Universität für Traditionelle Chinesische Medizin Chinese. Es nahmen sieben Experten aus Deutschland (darunter auch Mitarbeiter des KoKoNat: Dr. Y. Wellenhofer-Li und Dr. W. Weidenhammer) und 21 aus China teil. Neben dem fachlichen Austausch zu den Behandlungsansätzen von Erkrankungen aus dem Bereich des Kardio-metabolischen Syndroms wurde eine Kooperation der BUCM mit dem KoKoNat in Form eines 5-jährigen gemeinsamen Forschungsprogramms vereinbart.

1st Forum on Sino-European Cooperation and Development of TCM
Im Jahr 2011 wurde eine Veranstaltungsserie in enger Kooperation mit der World Federation of Chinese Medicine Societies (WFCMS) initiiert, die als mehrjährige Plattform für den wissenschaftlichen Austausch von chinesischen Experten und Kollegen aus Deutschland bzw. aus dem europäischen Raum konzipiert war. Die Auftaktveranstaltung fand vom 21.-bis 24. Juli 2011 in der TCM-Klinik Bad Kötzting statt. Der Schwerpunkt dieser Veranstaltung betraf das Thema der Prävention und Behandlung des metabolischen Syndroms mit Mitteln der TCM.

2nd Forum on Sino-European Cooperation and Development of TCM
Von 20. bis 21. Juli 2012 veranstalteten die WFCMS und das Kompetenzzentrum für Komplementärmedizin und Naturheilkunde (KoKoNat) des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München gemeinsam in München das 2nd Forum on Sino-European Cooperation and Development of Traditional Chinese Medicine (TCM). Die Konferenz fand unter der Präsidentschaft von Prof. Li Zhenji, Vizepräsident der WFCMS und Prof. Dr. Dieter Melchart, Leiter des KoKoNat statt.

Die Konferenz wurde zusammen mit einem Experten-Symposium zum Thema ‚The Prevention of Metabolic Syndrome with Integrated Approaches’ abgehalten, welches Fachleute aus China (koordiniert von der Beijing-Universität für Traditionelle Chinesische Medizin Chinese in Peking) und Deutschland (koordiniert vom KoKoNat in München) zum fachlichen Austausch versammelte. Das Symposium wurde durch das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Wissenschaftsförderung (CDZ) in Peking finanziell unterstützt.

Die Hauptziele der Veranstaltung waren

  • die führenden Experten in Klinik und Forschung zur TCM aus China und Europa zusammenzubringen,

  • das Potential der TCM-Arzneimitteltherapie bei Erkrankungen im Umfeld des metabolischen Syndroms zu diskutieren,

  • den Beitrag der TCM für Diagnostik und Therapie bei verschiedenen Erkrankungen zu präsentieren,

  • die Rolle der TCM für die Prävention zu beleuchten,

  • die Kooperation und Entwicklung der TCM weltweit voranzubringen,

  • und im Rahmen des angegliederten Symposiums die Voraussetzungen hinsichtlich klinischer Konzeption und Zielsetzung für ein gemeinsames Forschungsprojekt zum Thema ‚Sino-European Prevention Program‘ zu schaffen.

In Kooperation mit der BUCM (vertreten durch Prof. Gao Sihua und Prof. Liu Tonghua) wurden im Rahmen des Symposiums weitere 11 wissenschaftliche Beiträge zur Schwerpunktthematik des ‚Sino-European Prevention Program‘ präsentiert. Dabei ging es weitgehend um die Ausgestaltung eines bereits vorhandenen Memorandums zwischen der BUCM und dem KoKoNat zur Zusammenarbeit in mehreren Studienprojekten.

 

Munich Forum on Cooperation in Research, Practice and Education of TCM 2013
Ein weiteres “Munich Forum on Cooperation in Research, Practice and Education of TCM” folgte von 19. bis 20. Juli 2013, welches wiederum in München im Klinikum rechts der Isar abgehalten wurde. Gemeinsam veranstaltet vom KoKoNat und der World Federation of Chinese Medicine Societies (WFCMS) war der Schwerpunkt der Veranstaltung auf die Behandlung akuter und chronischer Schmerzbilder durch die TCM gelegt. An den beiden Konferenztagen wurde die Thematik in 22 wissenschaftlichen Vorträgen deutscher und chinesischer Experten beleuchtet und diskutiert. Die Konferenz wurde geleitet vom Leiter des KoKoNat, Prof. Dr. Dieter Melchart sowie der Vorsitzenden der WFCMS, Frau Prof. She Jing. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der SMS (Societas Medicinae Sinensis) sowie der DÄGfA (Deutsche Ärztegesellschaft für Akupunktur).

Sino-German Symposium on prevention and treatment of metabolic syndromes with integrated approaches – putting the research program into action
Der wissenschaftliche Dialog mit der Beijing-Universität für Traditionelle Chinesische Medizin Chinese (BUCM) wurde fortgesetzt anlässlich eines weiteren Workshops, der von 14. bis 16. November 2013 in Peking stattfand. Die Hauptzielsetzung dieser Veranstaltung war es, der wissenschaftlichen Diskussion zum Stellenwert der TCM für Prävention und Behandlung des Metabolischen Syndroms einen konkreten Aktionsplan zur Umsetzung definierter Forschungs-Teilprojekte folgen zu lassen. Entsprechend lautete der Titel des in den Räumen des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Wissenschaftsförderung in Peking abgehaltenen Workshops „Sino-German symposium on prevention and treatment of metabolic syndromes with intergrated approaches – putting the research program into action“. Die Konferenz wurde geleitet von Prof. Dieter Melchart zusammen mit Prof. Gao Sihua, dem Leiter einer Diabetes-Forschungsgruppe an der BUCM. Es nahmen sieben Experten aus Deutschland (darunter KoKoNat-Mitarbeiter Dr. Y. Wellenhofer-Li und Dr. W. Weidenhammer) und 15 geladene Experten aus China teil. Neben dem fachlichen Austausch zu den Behandlungsansätzen von Erkrankungen aus dem Bereich des Metabolischen Syndroms wurde die Kooperation der BUCM mit dem KoKoNat in Form eines 5-jährigen gemeinsamen Forschungsprogramms bekräftigt und erste konkrete Schritte zur Ausgestaltung und Finanzierung der ersten Teilprojekte vereinbart.
 

Munich Forum on Cooperation in Research, Practice and Education of TCM 2015
Auch im Jahr 2015 wurde ein weiteres “Munich Forum on Cooperation in Research, Practice and Education of TCM” in München abgehalten. Es fand von 1. bis 2. Juni 2015 in den Räumen der Carl Friedrich von Siemens Stiftung statt. Der Schwerpunkt der gemeinsam vom KoKoNat und der WFCMS veranstalteten Konferenz lag auf Qualitäts- und Sicherheitsaspekten der TCM-Arzneimittel sowie auf klinischen Aspekten der TCM in der Onkologie. Die Themen wurden unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Melchart anhand zahlreicher wissenschaftlicher Vorträge deutscher und chinesischer Experten beleuchtet und diskutiert. Am ersten Konferenztag wurde die Thematik der Übersetzung der Chinesischen TCM-Nomenklatur ins Deutsche behandelt (s. folgender Abschnitt).

 

Wissenschaftlichen Beirat der TCM-Klinik Bad Kötzting

Der Austausch mit der Beijing-Universität für Traditionelle Chinesische Medizin Chinese (BUCM) ist im Zusammenhang mit der langjährigen Kooperation mit der TCM-Klinik Bad Kötzting zu sehen, die ihrerseits seit 2010 offiziell mit der BUCM assoziiert ist. Seit 1991 finden jährliche Beiratssitzungen statt. Den Vorsitz des Gremiums hatte Prof. Dr. Dieter Melchart inne, ein weiterer Mitarbeiter des KoKoNat (Dr. Dr. Wolfgang Weidenhammer) war bis zu dessen Ausscheiden Mitglied des Beirats. In den Beiratssitzungen wurden 2016 der Follow-Up von 2014 und erste Ergebnisse aus 2015 vorgestellt. In der Beiratssitzung 2017 (30. Beiratssitzung) wurden alle vollständigen Daten aus 2016 präsentiert.